Arm durch Geld - das Zap-Buch, Teil 3

Entwurf der Übersetzung von Eric Auer

S. Zehn systematische Fehler des heutigen Geldsystemes

Wir sahen wie das Geldsystem systematisch zu Problemen für die Ärmsten führt, aber wir haben auch Bekanntschaft mit Initiativen die daran etwas tun wollen gemacht. Bevor wir betrachten wie die Veränderungen in der Geldwelt sich an diese Initiativen anschließen führen wir in diesem Kapitel zuerst einige systematische Fehler des heutigen Geldsystems auf.

S1

Wenn Sie das heutige Geldsystem aus der Perspektive eines Marsmännchens betrachten, fällt Ihnen wahrscheinlich als Erstes auf, dass das Geld die Wirtschaft dort am wenigsten organisiert wo Organisation am nötigsten ist. Sie sehen selbst Geld aus Gebieten abziehen wo schon Geld fehlt. Sie sehen Geldwüsten entstehen, wo der Tausch stehenbleibt und mit dem Geld die ökonomische Organisation verschwindet.
* [ZAP C1, C3, L5, O3]

S2

Was das Marsmännchen übersehen wird ist die dahinterstehende Ursache: Das heutige Geldsystem legt den Ärmsten eine fatale Zinsbelastung auf. Das ist dass auch für neues Geld das niemand erst ansparen musste Zinsen verlangt werden: Geld das aus dem Nichts erschaffen wurde. Der Effekt dieser Zinsbelastung ist viel grösser als die meisten Menschen denken. Das kommt weil wir nicht sehen wie Zinsbelastungen in den Preisen aller Produkte verborgen sitzen. So bezahlen die Armen immer Wucherzinsen.
* [ZAP L3, L9, O, X1]

S3

Das Marsmännchen soll überrascht feststellen wie das Geld das den Armen entzogen wird sich bei Menschen anhäuft die schon mehr haben als sie konsumieren können. Die schon Anlage-Experten nötig haben um Geldanlagen zu finden in die sie ihr Geld investieren können. So entsteht eine permanente Jagd auf neue Anlagemöglichkeiten. Die Modernisierung wird dadurch derart beschleunigt, dass für Menschen die damit im Rückstand sind schwierig wird sich wieder anzuschließen. Technische Entwicklungen und neue Chemikalien sind zum Beispiel schon voll im Einsatz lange bevor wir evaluieren konnten was die Folgen davon sind. Zugleich gibt es einen ständigen Einfluss neuer (und veralteter) Produktionsmittel und wächst neben der Produktion auch der Abfallstrom. Maschinen landen aufgrund finanzieller Werte auf Müllhalden, lange bevor sie echt abgenutzt sind. Jedes Jahr wird ein Fünftel dessen was wir herstellen dafür eingesetzt, Produktionsmittel, Gebäude, Wege und Dinge zu ersetzen. Der Rohstoffverbrauch und die Abfallproduktion dabei setzen Natur und Umwelt stets mehr unter Druck.

Auch wohlmeinende Betriebe haben dabei wenig Spielraum: Die Zinsbelastung zwingt auch sie sich für die Minimalisierung der kurzfristigen Kosten und das Verschieben von Ausgaben in die Zukunft zu entscheiden. So sind auch sie gezwungen nicht nachhaltig zu arbeiten und einen Mangel an Qualität zu akzeptieren.
* [ZAP C2, C4]

S4

In jeder Marktwirtschaft muss eine Investition sich selbst bezahlt machen. Aber innerhalb des heutigen Geldsystems muss jede Investition darüberhinaus auch noch mindestens einige Prozent an Zinsen zurückverdienen. Die Höhe von diesem Prozentsatz wird übrigens oft aus Tausenden von Kilometern Abstand festgelegt. Wo Investitionen diese künstliche Schwelle nicht überwinden können, entsteht unnötige Arbeitslosigkeit und Armut.
* [ZAP K1]

S5

Das heutige Geldsystem, wofür man sich 1944 entschieden hat, bürdet die Kosten von Handels-Ungleichgewichten einseitig dem schwächsten Handelspartner auf. Das kommt weil wer einen Mangel beheben will einen Kredit aufnehmen muss und für diesen Kredit wiederum Zinsen bezahlen muss. Von der anderen Seite aus gesehen ist jemand der (oder ein Land das) zuviel produziert natürlich genauso ein Problem wie jemand der zuwenig produziert. Aber da den Mangel an Handelsausgeglichenheit in Geld ausgedrückt wird, wird das Problem völlig auf den Handelspartner mit dem Mangel abgewälzt. Er muss Geld leihen, während der Partner mit dem Überschuss an Geld etwas in Händen hat das er bequem aufbewahren kann und woran auch noch ein struktureller Mangel herrscht.
* [ZAP P5, P6]

S6

Der Preis von einem Produkt gibt den Konsumenten keine Information über die Konsequenzen des Kaufes. Dadurch kaufen zum Beispiel brasilianische Bauern niederländische Traktoren die etwas billiger sind. Aber damit verschwindet mit ihrem Geld auch die Nachfrage aus ihrer eigenen Region. Langfristig bezahlen diese Bauern also viel mehr, denn wenn ihre Landsmänner am Verkauf von Traktoren kein Geld verdienen, haben sie auch kein Geld um die Produkte der Bauern zu kaufen. Schließlich muss der Bauer selbst seine Preise senken um mit entfernten Exportmärkten konkurrieren zu können.
* [ZAP D]

S7

Dieses Geldsystem schickt auch Sparer, besonders auf dem Land, auf den verkehrten Weg wenn sie sich entscheiden müssen, wo sie ihr Geld am besten anlegen können. Mit dem Versprechen nach höherer Rendite wird ihr Erspartes in die Metropolen gelockt. Dadurch bleiben Investitionen in der eigenen Region zurück und diese verelendet. Die ungeplante Folge ist das auch der Besitz der Sparer an Wert verliert und die Einkommensmöglichkeiten kleiner werden. In der Zwischenzeit verschwinden die Arbeitsplätze nach den Städten und das Leben auf dem Land wird immer schwieriger. Schließlich folgen die Kinder dem Ersparten ihrer Eltern und die soziale Struktur auf dem Land zerfällt . So kommen die Sparer am Ende viel schlechter weg.

S8

Arme Gebiete werden manchmal auch schwer von den Folgen von Spekulationen mit Geld getroffen. Geld das hereinkommt um schnell Gewinn zu machen, verschwindet von einem auf den anderen Tag und lässt die Wirtschaft entgleist zurück. Millionen in Asien und Lateinamerika haben am eigenen Leib den vernichtenden Effekt dieser spekulativen Geldströme erfahren.
* [ZAP Q2]

S9

Durch die Geldschöpfung mit Zinsforderung entsteht ein systematischer Mangel an Geld. Dadurch wird der Konkurrenzkampf unnötig verschärft. Neben Konkurrenz um Märkte entsteht ein knallharter Kampf um Finanzierung. Diese zusätzliche Konkurrenz hat dazu beigetragen dass aus dem Zusammenleben ein Gegeneinanderleben geworden ist.
* [ZAP K3, O3]

S10

Jeder in den armen Ländern bezahlt an den Zinsen auf Kredite über die Preise mit. Weil die Geldmenge zentral durch Entwicklungshilfe und Bankkredite angefüllt wird, entsteht ein Ungleichgewicht in der sozialen Struktur und Korruption wird gefördert.

T. Eine Zusammenfassung vorab

Das ist eine Übersicht über was in den kommenden Kapiteln zu lesen sein wird. Indem wir vorab den roten Faden skizzieren, hoffen wir es für Sie einfacher zu machen.

T1

Systematische Fehler haben das herrschende Geldsystem völlig unausgewogen gemacht. In naher Zukunft kann ein Streit um Geldschöpfung losbrechen. Vor allem große Konzerne und Betriebskonglomerate werden daran wahrscheinlich profitieren. Sie werden stets weniger abhängig von Bankgeld. Je grösser sie werden, desto weniger Geld haben sie nötig. Das geht so: Wenn Betriebe durch ein Konglomerat geschluckt werden, ist das Geld das vorher für Transaktionen zwischen den Betrieben nötig war nicht länger nötig. Große Konglomerate haben intern ihre eigene Verrechnung, unabhängig von Bankgeld. Zugleich versuchen sie den Konsumenten durch Airmiles-artige Sparpunkte die Geld stets ähnlicher werden an sich zu binden. Wenn sie es schlau anstellen, übernehmen große Betriebe in zehn Jahren die Rolle der Banken.

Aber in dieser turbulenten Zeit kann die Entwicklung in viele Richtungen gehen. Auch eine viel hoffnungsvollere Entwicklung ist möglich. Sie und ich können die großen Konzerne stützen, aber wir haben auch die Möglichkeit, in Netzwerken von Konsumenten und kleinen selbständigen Betrieben mitzumachen. In fortgeschrittenen wirtschaftlichen Transaktionssystemen können sowohl die Tausch- als auch die Investitionsfunktionen erfüllt werden. Die Technik gibt uns diese Chance. Aber dann müssen wir selbst daran arbeiten! Machen wir mit bei dieser Sorte von Handelsnetzen? Helfen wir Tauschsysteme zu bauen worin keine Zinsen nötig sind und darum keine Abträge zugunsten von Geldbesitzern und großen Betrieben stattzufinden brauchen? Tauschsysteme die den teilnehmenden Betrieben und Konsumenten dienen? Faire Handelsnetze die keinen Raubbau an Mensch und Umwelt betreiben müssen? Strohalm arbeitet am Zustandekommen solcher Netzwerke, insbesondere in den Niederlanden und Lateinamerika.

In den folgenden Kapiteln lesen Sie wie so ein Tauschnetzwerk aussehen kann. Und natürlich besprechen wir die Chancen seiner Realisierung. In welche Richtung geht die historische Entwicklung? Besteht eine echte Chance dass Betriebe und Konsumenten mitmachen werden?

Ich denke dass ja und werde Ihnen berichten wieso.

T2

Einen wichtigen Pfeiler eines faireren Tauschsystems formen aktive und erfinderische Menschen, Menschen die selbst als Unternehmer ihrer Zukunft Form geben wollen. Diese haben alle Interesse an so einem Tauschsystem, denn in diesem Moment müssen sie sich an ein System verkaufen das ihre persönliche Entfaltung eher bremst als stimuliert. Auch selbständige Unternehmer sind bei so einem Netzwerk gefragt Noch werden sie noch durch große Konzerne die mit Hilfe finanzieller Techniken viel billigere Finanzierung zur Verfügung haben übertrumpft. Für selbständige Unternehmer ist Zusammenarbeit die einzige Chance dieser unhaltbaren Position zu entkommen: Zusammen ein Tauschnetzwerk formen mit einundderselben internen Verrechnung wie die Verwaltung großer Konzerne sie verwendet.
* [ZAP U2, U3, V] Auch Konsumenten haben allen Grund bei so einem Netzwerk mitzumachen: Sie müssen dann nicht mehr wie jetzt für Zinslasten drauflegen die immer durch die Preise auf sie abgewälzt werden.
* [ZAP L9, X]

Leider sitzt eine große Kluft zwischen dem theoretischen Können und dem praktischen Realisieren so eines eigenen Tauschnetzes. Vor allem am Anfang ist es schwierig. Dann ist so ein Netzwerk nicht groß genug um automatisch Vorteile zu bieten. Es kostet dann vor allem Mühe mitzumachen und gibt noch wenig zurück. Sie lesen wie nun wie genau die Zusammenarbeit zwischen Konsumenten und selbständigen Unternehmern dieses Problem aufzulösen helfen kann.
* [ZAP Y]

Der Konsument formt die Basis für das Betriebsnetzwerk. Wenn wir als Konsumenten mit unserer Kaufkraft das Betriebsnetzwerk speisen, kann die schwierige Aufbauphase überbrückt werden. Nach der Aufbauphase entsteht eine Situation worin ,,Verwaltungsgeld'' übrigbleibt das den teilnehmenden Betrieben zur Verfügung gestellt werden kann. Wenn diese das Geld sinnvoll investieren, können sie mit den großen Konzernen konkurrieren. Die Einsparungen dadurch fließen dann zum Teil in Form niedrigerer Preise zu den Konsumenten zurück, aber werden auch für gesellschaftliche Investitionen und den Aufbau von Netzwerken von Konsumenten und Betrieben in armen Ländern eingesetzt.

Um diese Zusammenfassung zusammenzufassen: Ich werde Ihnen zeigen wie das Geld die kommenden Jahrzehnte verändern wird, eine Entwicklung die schon in vollem Gange ist! Diese Entwicklung können wir nutzen um anderer, ausgewogenere und fairere Geldsysteme zu realisieren, für und mit einander. Wir werden Ihnen zeigen wie wir das angehen wollen. Zum Schluss werde ich Sie bitten, sich hierfür auch einzusetzen.

U. Krise oder Chance: Von Rissen in der Geldfestung zum Verschwinden des Geldes

Mammutbetriebe bringen ganze Produktionsketten unter eine Verwaltung, so dass die internen Transaktionen geldlos werden und viel Geld übrig bleibt. Die Zinskosten die so gespart werden bedeuten einen großen Konkurrenzvorteil.

Auch kleinere Betriebe können viel Geld sparen indem sie zusammen an Tauschsystemen untereinander bauen.

Bietet diese Entwicklung Chancen auf ein ausgeglicheneres Geldsystem?

U1

Die systematischen Fehler im Geldsystem haben nicht nur in Lateinamerika eine Gegenbewegung hervorgerufen. Schließlich ist das ganze heutige Geldsystem gerade in einer Krise. Das spekulative Kapital ist so mächtig geworden, dass zentrale Banken kaum noch Einfluss haben auf ihr eigenes Geld. Inflation und Zinsen werden immer mehr durch den Markt bestimmt. Zentrale Banken verlieren ihren Einfluss auf finanzielle Entwicklungen und ein Machtvakuum entsteht. Große Anlagefonds können nationale Ökonomien zerstören oder sogar, so wie in der jüngeren Vergangenheit, das Europäische Monetäre System zum Entgleisen bringen. Zugleich ist dieses spekulative Kapital so flüchtig und unsicher, dass ganze Wirtschaftssysteme durch Schwankungen zerrüttet werden.

Aber in dieser so hektischen Periode entstehen auch neue Möglichkeiten. Im Chinesischen wird Doppelseitigkeit durch das Schriftzeichen für das Wort Krise ausgedrückt. Dieses ist dasselbe wir für das Wort Chance: Jede Krise liefert auch eine Chance. Auf diese Weise müssen wir auch die Krise des Geldsystemes betrachten. Es bringt viel Elend, aber ist auch eine Chance auf Veränderung. Ich will diese Chance gerne nutzen. Lassen Sie uns, nun dass das System in Bewegung kommt, dies als eine Chance sehen und diese Chance ergreifen

* [BILD: Chinesisches Schriftzeichen für Chance und Krise]

U2

Ich muss Ihnen sagen dass ich lange Mühe hatte, die Chance in den heutigen Entwicklungen einzusehen. Ich sah vor allem eine Wirklichkeit worin Geld just alles stärker durchdringt. Alles wird verkommerzialisiert. Ich war dann auch überrascht als ich vor einigen Jahren entdeckte dass zugleich Tauschhandel auf stets intelligentere Weise einen großen Teil des Welthandels organisiert.

So wird innerhalb der USA ein ansehnlicher Teil des Handels zwischen mittelgroßen Betrieben über sogenannte Barternetze abgewickelt, Handelsnetze worin Betriebe untereinander ihren Handel über ein eigenes Verrechnungssystem abrechnen.

Im Rohstoffhandel ersetzen in stets größerem Massstab Informationssysteme das Geld. Selbst zwischen Ländern werden Überweisungen teils gegeneinander aufgerechnet statt dass wirkliche Bezahlung stattfindet. Und auf der Börse ist es schon ganz normal dass Schuldscheine, Versprechen und Claims darauf gegeneinander getauscht werden. Ein sehr ansehnlicher Teil des Welthandels wird also überhaupt nicht durch Geld betrieben.

Diese Entwicklungen finden vor allem statt indem Betriebe versuchen die mit dem Gebrauch von Geld verbundenen Kosten zu vermeiden. Das Beschaffen von Geld kostet nämlich entweder Zinsen (bei einem Kredit) oder Dividendezahlungen (bei der Ausgabe von Aktien).

Betriebe realisieren mehr und mehr dass Geld lange nicht immer nötig ist und dass viele Transaktionen genausogut mit einem eigenen Computerprogramm verrechnet werden können. Dank der Entwicklung von Informationstechnologien ist der Gebrauch von (teurem) Geld dass allein im Wesentlichen für Verwaltungszwecke gebraucht wird vermeidbar. Es fällt Ihnen als normale Bürger natürlich kaum auf, aber große Betriebe verwenden diese Möglichkeiten schon vollauf. Diese Tendenz ist am einfachsten bei Konzernen erkennbar die sich stets mehr auf das Ansammeln verschiedener Glieder der Produktionskette ihres eigenen Betriebes konzentrieren. Ein Beispiel davon ist der Van der Valk Konzern.

U3

* [ANFANG ERKLÄRUNG]

Van der Valk kann natürlich 101 Motive haben alle Schritte vom Bauernhof bis zum Restaurant in den eigenen Konzern zu integrieren, aber ungezweifelt ist einer davon die Möglichkeit, Geld zu sparen. Viel Geld.

Normalerweise ist ein großer Teil des Geldes dass ein Kunde in einem Restaurant ausgibt nötig, um den Großhandel zu bezahlen, und der hat den größten Teil wieder nötig, um seinen Lieferanten zu bezahlen, und so weiter. Van der Valk ist selbst Großhandel und Lieferant und braucht dieses Geld darum nicht zu bezahlen. Der Betrieb kann dadurch den größten Teil des Geldes was im Restaurant eingenommen wird für sich behalten.

Es braucht nicht an einen Fleischimporteur überwiesen zu werden. Und Monate später ist das Geld nicht nötig um einen Großgrundbesitzer in Argentinien zu bezahlen. Van der Valk ist selber neben Restaurant auch Großhandel, Importeur, Spedition, Ankäufer und Bauer. Zwischen diesen Betriebsteilen fließt kein Geld, sondern werden Beträge innerhalb einer Buchhaltung abgerechnet. Dadurch hat der Konzern schon das Geld dass früher nötig war um die Bezahlungen in den Handelsketten zu verwalten einmalig zur Verfügung für andere Ziele und spart außerdem ständig die Zinsen für Geld dass anders zwischen den verschiedenen Betriebsteilen unterwegs ist oder auf dem Girokonto auf Auszahlung wartet.

Unten sehen Sie das in einem Diagramm. Rechts sehen Sie die Summe des Geldes welches nötig ist um die Transaktionen durchzuführen. Sobald die verschiedenen Betriebe in der Produktionskette zusammen einen Betrieb formen, ist hierfür kein Geld mehr nötig und wird dieses ,,Verwaltungsgeld'' gespart.

Der Gebrauch von Geld als Verwaltungsmittel um dafür zu Sorgen dass ein Kunde in einem Restaurant Fleisch essen kann.

Produktionskette Anteil des Geldbedarfes um Transaktionen
  zustande bringen zu können
Zuchtbetrieb Geld ist ein paar Tage unterwegs
Kuhbauer Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto
  Geld ist ein paar Tage unterwegs
Schlachterei Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto
  Geld ist ein paar Tage unterwegs
Kühlschiff Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto
  Geld ist ein paar Tage unterwegs
Hafen Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto
  Geld ist ein paar Tage unterwegs
Kühlhaus und Verteilung Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto
  Geld ist ein paar Tage unterwegs
Restaurant Geld steht einige Zeit auf dem Girokonto

Wenn alle diese Einzelbetriebe in einem Konzern zusammengefasst werden, ist all das Geld dass in der Verwaltung nötig ist um die Produktionskette in Gang zu halten nicht länger nötig.

* [ENDE ERKLÄRUNG]

Große Betriebe beweisen dass die Informationstechnologie und Buchhaltungsprogramme soweit sind, dass diese Formen dynamischer komplexer Verrechnung auch wirklich möglich sind. Fusionen finden oft mit dem Ziel statt, diese Möglichkeiten anwenden zu können. Auch wenn sie geschäftlich nicht immer verständlich sind, bieten sie finanziell immer Möglichkeiten. Eine Fusion zwischen Banken ist auch eine Methode um die Verwaltungskosten Anderer zur Verfügung zu bekommen. Die Banken eignen sich dadurch das Geld von Kunden an das zuvor zwischen verschiedenen Banken unterwegs war!

U4 Das Verschwinden von Geld

Natürlich haben auch zentrale Bankiers diese Entwicklungen mitbekommen. Im Sommer 1999 sahen wir erstmals eine Reaktion. Mervin Kind, der zweite Mann der Bank of England, hielt einen Vortrag vor einem ausgewählten Publikum von Direktoren nationaler Banken und anderen einflussreichen Geld-Gurus. Darin kündigte er das Ende des Geldsystemes so wie wir es kennen an. Er sagte voraus dass Zentralbanken nicht weiter die Basis des Geldsystemes formen werden. Sie sollten höchstens die Verrechnungseinheit bieten. Diese Verrechnungseinheit wird dann verwendet um den Wert von Gütern und Diensten auszudrücken, während neue Verrechnungssysteme die eigentlichen Transaktionen abhandeln.

* [FOTO VON KING]

Laut King wird die Tauschfunktion von Geld dadurch stets weniger verwendet werden. Durch Staaten und Banken garantiertes Geld wird stets mehr mit anderen Formen von Verrechnung und Wertdeckung konkurrieren müssen. So wird die Welt wieder eine Tauschgesellschaft, prophezeit King: ,,Nichts hindert zwei Individuen bald noch daran eine Transaktion über eine Guthabenübertragung von einer elektronischen Rechnung zur Anderen durchzuführen. Der Käufer kann jedes Bezahlungsmittel verwenden solange ein Marktwert dafür besteht.'' Es wird also schon noch in Dollars und Euros gerechnet, aber ,,sobald gute Absprachen gemacht sind und die Computer stark genug sind kann eine private Einrichtung fortan den Bezahlungsverkehr der Zentralbank übernehmen'', stellt King fest. ,,Ohne diese Aufgabe hört die Zentralbank in heutiger Form auf zu bestehen, und Geld auch.''

U5

Die wahrscheinlichste Quelle des zukünftigen ,,Geldes'' sind natürlich die großen Konzerne. Diese sind bei Konsumenten auf der ganzen Welt bekannt und ihren Sicherheiten (das durch sie garantierte Geld) wird durch ihre Bekanntheit und Produktionsvermögen am meisten vertraut werden. Jetzt schon sammeln hunderte von Millionen von Konsumenten Air Miles und anderee Sparpunkte die immer mehr als Geld verwendet werden können. Wenn ich bei BP Benzin Freebies bekomme, kann ich sie bei der Videothek als Euros ausgeben!

Wenn diese Entwicklung sich durchsetzt, verschieben sich die Zinseinkünfte der Banken zu den großen Betrieben. Ich habe nicht die Illusion dass arme Menschen dadurch besseren Zugang zu Tauschmitteln oder Investionsmitteln bekommen. Es bedeutet also keine Verbesserung.

Aber wenn wir aufhören, die Armut als unlösbar zu betrachten, dann können wir mitbauen an neuen Geldformen die Armen echte Chancen bieten.

Wir können dann von den heutigen Entwicklungen lernen und entdecken welche Möglichkeiten diese uns als Konsumenten und als selbständiger Betrieb bieten. Ich denke dass wir dann eine einmalige Chance haben an einer Welt zu bauen aus der Armut zum größten Teil verschwinden kann, worin persönliches Wachstum für viel mehr Menschen erreichbar ist und Zusammenarbeit wichtiger wird als Konkurrenz. Es soll eines Tages mehr möglich sein als wir in unseren größten Träumen zu hoffen wagten!
* [ZAP V, W2, Y]

Wenn wir als Konsumenten und unabhängige Unternehmer auch so wenig wie möglich Geld einsetzen um unsere Wirtschaftsaktivitäten zu verwalten, machen wir aus dieser Krise eine Chance. Wenn wir dafür sorgen so viel wie möglich Transaktionen in einem eigenen Verrechnungssystem abzuwickeln, können wir dieselben Vorteile bekommen wie die großen Konzerne. Ich denke dabei an einen internationalen Verbund der lokale Handelsnetze miteinander verbindet. In diesem internationalen Verband haben die Teilnehmer in reichen Ländern Interesse am Austausch mit ärmeren Gebieten, denn je grösser der Verbund desto weniger (zinsbelastetes und daher teures) Geld ist nötig. Digitale Geld-Bytes die zur Verrechnung von Transaktionen untereinander verwendet werden können kosten kaum etwas. Dadurch bietet dieser Verbund armen Menschen Raum für Handel untereinander. Und unbegrenzter Zugang zu Handel untereinander ist ein Pfeiler für soziale Struktur und für Qualität und Umfang von Produktion.

Diese Entwicklung wird besonders chancenreich wenn selbständige Betriebe sich klarmachen wieviel Zinslasten sie tragen und wie sie diese Lasten zurückdrängen können indem sie genau wie die größten Betriebe einen möglichst großen Teil ihres Handels ausserhalb des Geldsystemes verrechnen.

V. Aus der Krise eine Chance für selbständige Unternehmer machen

Für viele selbständige Betriebe gilt dass sie wenig andere Wahl haben als in einer Handelsorganisation miteinander zusammenzuarbeiten. Ihre heutige Position auf dem Geldmarkt ist soviel schlechter als die des großen Konkurrenten dass sie verrückt wären, die sich entwickelnde Möglichkeit nicht zu ergreifen. In der Schweiz besteht seit Jahren ein Beispiel welches zeigt dass diese Möglichkeit sehr real ist.

V1 Die unmögliche Position von selbständigen Betrieben

Große Betriebskonglomerate haben einen großen Vorsprung im Vermeiden von Zinskosten durch interne Verrechnung. Ihre Finanzierungskosten sind mit dadurch bedeutend niedriger, manchmal um mehr als die Hälfte, als die selbständiger Betriebe. Viele selbständige Betriebe haben dadurch bereits das Handtuch geworfen. Stets öfter werden unabhängige Unternehmer gezwungen ihren Betrieb in größeren Konzernen aufgehen zu lassen.
* [ZAP U]

Für sie gibt es hierauf nur eine Antwort: Zusammenarbeit! Nicht indem sie auch ein Großbetrieb werden, sondern unter Beibehaltung ihrer Eigenarten eine Handelstruktur untereinander zu starten die dieselbe interne Verrechnung hat wie die multinationalen Konzerne. An so einem Netzwerk mitzumachen gibt selbständigen Betrieben und Genossenschaften eine Zukunftsperspektive. Allein so können sie auch einen Teil des Geldkreislaufes unter eigene Verwaltung bekommen und dadurch Zugang zu preiswertem Kapital.

Bei so einem Zusammenarbeitsverbund zwischen unabhängigen Betrieben kommen zugleich andere Vorteil der Zusammenarbeit in einem Netzwerk in greifbare Nähe, zum Beispiel das Teilen von Wissen. Darüberhinaus haben zusammenarbeitende unabhängige Betriebe einen großen Vorteil gegenüber börsennotierte Konkurrenten: Sie brauchen keine Aktionäre auszubezahlen!

V2 Ein Schweizer Betriebsnetzwerk zeigt was möglich ist

Das Trueque-Tauschsystem, die Spargruppen, die Einkaufsgenossenschaften und Genossenschaftsbetriebe in Lateinamerika wachsen als ein Mosaik zu so einem Handelsnetz zusammen, so dass auf lange Sicht die Verwaltungstransaktionen der Teilnehmer geldlos verrechnet werden können.
* [ZAP R]

Aber wie wird das hier in den Niederlanden aussehen? Im Herzen des internationalen Geldsystemes, in der reichen Welt die zur Zeit die Rohstoffe aus den armen Gebieten absaugt?

Ehrlichgesagt kostete es mich Jahre um Begriffe wie ,,Interne Verrechnung'' ,,Konsumentengeld'' und ,,Handelsnetzwerk'' wirklich zu begreifen. Ich verstehe daher auch sehr gut wenn Sie sich noch wenig unter so einem Betriebs-Tauschnetzwerk vorstellen können. Lassen Sie uns darum einmal ein praktisches Beispiel ansehen, dass dem welches wir aufbauen wollen ähnlich sieht. Dazu gehen wir in die Schweiz, wo seit 1934 der WIR-Ring aktiv ist. Dieses Betriebsnetzwerk ist dort gestartet worden um kleinen Betrieben Überlebenschancen in der weltweiten Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre zu bieten.

Der WIR ist ein Beispiel eines intelligenten Handelsnetzes. Etwa 60000 Schweizer Betriebe nehmen daran Teil und rechnen ihre Transaktionen untereinander ohne den Einsatz von Geld ab. Jährlich wird im WIR mehr als eine Milliarde Euro bewegt. Jedes Mitglied hat ein Konto in WIR-Einheiten. Man kann das in etwa mit einem Bankkonto vergleichen, aber von einer Bank die nicht bei der Bankgirozentrale mitmacht, sodass man allein mit anderen Kunden der gleichen Bank Transaktionen durchführen kann.

Dank der großen Anzahl von Betrieben die daran mitwirken ist innerhalb des WIR beinahe alles zu kaufen und das System kann den Teilnehmern ernsthafte Vorteile bieten. Im Internet kann man sehen wer was anbietet. Ob man nun ein Geschäftsgebäude bauen will, Druckwerke in Auftrag geben will oder eine medizinische Untersuchung für seine Mitarbeiter nötig hat, nichts ist verrückt genug um nicht bei einem der angeschlossenen Betriebe für WIR-Einheiten zu haben zu sein. Die Preise sind dieselben wie in Schweizer Franken, der einzige Unterschied ist dass man ,,ein anderes Konto'' verwendet.

Vor Kurzem ist sogar parallel zum WIR eine WIR-Bank gegründet worden, sodass nun noch mehr finanzielle Transaktionen innerhalb des eigenen Netzwerkes Platz finden können.

Der WIR hat Jahrzehnte gebraucht um seinen heutigen Umfang zu erreichen. In der Zeit als noch viel weniger Betreibe mitmachten war das Netzwerk nicht immer so attraktiv. Wohl war der Kredit in WIR-Einheiten sehr günstig, aber es war noch lange nicht immer so dass man ein WIR-Guthaben auch einfach ausgeben konnte. Auch aus eigener Erfahrung wissen wir bei Strohalm dass beginnende Netzwerke erst dann echt attraktiv werden wenn sie groß genug sind, dass man ,,alles'' darin und am besten noch bei einem festen Anbieter kaufen kann. Wenn das nicht möglich ist, bewirkt so ein Netzwerk eine erzwungene Anbieterwahl und dazu will man sich als Unternehmer nur verpflichten lassen wenn man echt keine Alternative mehr hat oder wenn direkt andere große Vorteile vorhanden sind. Die Größe ist also essentiell. Und damit die Frage: Wie erreicht man ausreichend schnell die Größe bei der für Betriebe die Vorteile die Nachteile übertreffen?

W. Strohalm auf der Suche nach Lösungen

In diesem Kapitel lesen Sie wie wir innerhalb Strohalm und zusammen mit Anderen im Laufe der Zeit stets weiter gekommen sind auf dem Weg nach neuen Möglichkeiten.

W1

Als Schüler habe ich die Natur genossen ohne mir dessen besonders bewusst zu sein. Die wogenden Kornfelder vor dem Haus, der Polder wo im Sommer die Fischchen in den Gräben an dir vorbeiflitzten und die Vögel die heruntergeschossen kamen wenn du ihr Territorium verletzt hast. Ich nahm das als gegeben hin, bis ich mit den Plänen der Gemeinde konfrontiert wurde, ein Ladenzentrum im Stil des Utrechter Hoog Catherijne auf dem Fleck zu bauen wo die prächtigen Kornfelder wogten. Mit Erfolg organisierte ich Widerstand gegen diese Pläne. Eines Abends wurde ich durch einen älteren Mitbürger, Herrn Roelofs, angesprochen. Er redete auf mich ein: ,,Der Größenwahn und die Bauwut werden durch das zinsbezahlende Geldsystem stark gefördert'', sagte er. Er erzählte mir, so wie ich es nun Anderen erzähle, wie das zinsbezahlende Geldsystem in der Wirtschaft eine Rolle spielt und uns zwingt allerlei Dinge zu tun die wir lieber vermeiden würden. ,,Aber wir haben noch die Wahl'', hielt er mir vor, und begann mich daraufhin mit Geschichten über zinsfreies Geld zu überhäufen von denen ich damals mit 16 nicht alles verstand. Trotzdem blieb eine konkrete Geschichte mir immer in Erinnerung: Roelofs erzählte mir über Lignières-en-Berry, ein Dorf in Frankreich wo lokales Geld mit negativen Zinsen das nationale Geld verdrängt und zugleich für lokalen Handel gesorgt hat! (Siehe auch: ,,Für dasselbe Geld'')

W2

Die Idee auf eine im Markt machbare Weise die Geldstruktur zu verändern hat mich die ganze Zeit weiter verfolgt. Als ich später mit den sozialen Bewegungen und sozialistischen Parteien konfrontiert wurde, dachte ich noch oft daran zurück. Was die Leute in Frankreich getan haben, war die Herangehensweise die ich sehr gut verstehen konnte: Eine Weise, die nicht auf Überzeugung oder Macht beruht, sondern die das kapitalistische System auf dem Markt wegkonkurriert, im Kern seines eigenen Bestehens, dem Geldsystem.

Aber ich konnte damals wenig mit diesen Ideen anfangen, denn ich glaubte dass niedrige Zinsen zu wirtschaftlichem Wachstum führten. Und ich wollte nicht auf noch mehr wirtschaftliche Aktivitäten warten während die Umwelt schwer unter Druck steht.

Dennoch dachte ich weiter darüber nach. Ich lernte über das Ägyptische Getreidegirosystem
( * [ZAP G2] )
und über andere Formen von Geld ohne Zinsen
( * ZAP [G3] ).
Und ich wurde stets mehr davon überzeugt dass man Veränderung allein durch das Erneuern der grundlegenden Dynamiken, den Steuerungsmechanismen einer Ökonomie oder Gesellschaft, realisieren kann. In Strohalm arbeiteten wir den Gedanken zusammen weiter aus, unter Anderem in der Ecotaxplus-Kampagne in der wir für eine Verschiebung der Steuerlast von der Arbeit zu den Rohstoffen plädierten. Die Steuer auf Arbeit und die fehlende Steuer auf Umwelt- und Rohstoff-Verbrauch zwingt jeden Unternehmer automatisch, soviel wie möglich die durch Steuer teure Arbeit durch den Einsatz steuerfreier Energie und Rohstoffe zu ersetzen. Kurzum: Die Wegwerfgesellschaft und Strukturprobleme mit Arbeitslosigkeit sind eine logische Folge falsch lenkender Besteuerung.

In derselben Zeit - wir reden von der Mitte der achtziger Jahre - viel bei mir der Groschen auf dem Gebiet von Geld und Zinsen: Wir entdeckten dass man, wenn es durch die Marktbedingungen nicht möglich ist Zinsen zu verlangen, überhaupt keine Sorge vor unendlichem Wirtschaftswachstum mehr zu haben braucht. Ein zinsfreies Geldsystem soll durchaus zu wirtschaftlicher Beschleunigung führen, aber es bedeutet auch das Ende der Anhäufung von Kapital welches neue gewinnbringende Projekte sucht. Dadurch wird langfristig das Wachstum begrenzt.
* [ZAP C2, C4]

Das ist in der Grafik unten wiedergegeben: Die Wachstumskurve die die Folge eines Zinsfreien Geldsystemes ist steigt zuerst am schnellsten und kommt nach einer Weile zur Ruhe, während die Wachstumskurve mit ständig sich anhäufendem Investitionskapital wächst wie ein Krebsgeschwür.

* [GRAFIK SIEHE SKIZZE AUF PAPIER]

Als wir erstmal diesen Gedankensprung gemacht hatten, dachten wir in Strohalm weiter über Geld und Zinsen nach. 1990 organisierten wir einen Kongress über den Zusammenhang zwischen dem Geldsystem und großen Umweltfragen.

In 1994 fanden wir dass es Zeit war, in der Praxis zu testen wie es anders geht. Wir setzten in Amsterdam ein Beispielprojekt eines geldlosen Tauschsystemes, eines sogenannten LETS (local exchange and trade system) in Gang. Die Teilnehmer tauften es Noppes, weil man ab diesem Moment in Amsterdam allerlei für Noppes bekommen konnte.

Dieses Beispiel bekam Nachfolger. Schon nach einigen Jahren war die Anzahl von LETS Ringen in den Niederlanden auf über Hundert angewachsen und die LETS Bewegung war stark genug um auf eigenen Beinen stehen zu können. Strohalm übertrug diese Zusammenarbeit an LETSland und beschäftigt sich fortan mit weiteren Innovationen auf dem Gebiet von Handelssystemen und versucht bestimmte Probleme damit zu lösen.

Schon vom Beginn an begriffen wir dass der Schritt für Betriebe an dieser Art lokaler Netzwerke mitzuarbeiten nicht von selbst passieren würde. Wir verwendeten die Erfahrung mit Tauschringen für Privatpersonen (wie z.B. dem Noppes System) und unsere Kenntnisse über Betriebsnetzwerke anderswo in der Welt und gründeten Amstelnet. Amstelnet ist ein Betriebsnetzwerk in Amsterdam mit einem WIR-artigen Ansatz.
* [ZAP V2]

Dort lernten wir dass für Betriebe das Netzwerk erst dann echt interessant wird wenn es sich einmal bewiesen hat, wenn es also groß genug ist. So wurde also (wieder) die zentrale Frage: Wie können wir diesen Punkt erreichen? Wie können wir dafür sorgen dass das Netzwerk schnell im Stande ist Betrieben genügend Vorteile zu bieten damit sie daran teilnehmen wollen?

* [GRAFIK: AKTIONSCHEMA]

W3 Weiterdenken

Über diese und andere Fragen haben wir vor einigen Jahren in Soesterberg eine internationale Konferenz für geldlose Betriebsnetzwerke organisiert. Dazu luden wir Hank Monrobey ein, der früher als Berater von WIR-Mitgliedern gearbeitet hat. Hank hat jahrelang mit viel Erfolg Betriebe gerettet die in finanzielle Schwierigkeiten gekommen waren. Er tat das mit Hilfe von kleinen Netzwerken worin die Abnehmer und die Zulieferer des in Schwierigkeiten steckenden Betriebes zueinander gebracht werden. Hank war auch der erste Ökonom den wir trafen der genauso wie wir zwei getrennte Geldsysteme in der Wirtschaft funktionieren sieht: Einen produktiven und einen spekulativen Teil.

Zu unserer Überraschung hatte Hank einen Ansatz entwickelt, der ein Betriebsnetzwerk von Anfang an attraktiv für die teilnehmenden Betriebe macht und dadurch einen schnellen Ausbau ermöglicht. Bei seinem Ansatz war kein Zwang zur Wahl der Bezugsquellen mehr nötig, was für viele Betriebsnetze die Achillesverse war. Seine Idee war es, das Betriebsnetzwerk um Konsumenten zu erweitern, und das so dass diese sehr motiviert sind, mitzumachen.

X. Von Krise zu Chance: Wieso Konsumenten in einem Konsumenten-Betriebs-Netzwerk mitmachen sollen

Ein Durchbruch auf dem Gebiet des Geldes motiviert auf zwei Arten: Er gibt Hoffnung auf mehr Nachhaltigkeit und bessere Chancen für arme Menschen, und zugleich bietet er konkrete Vorteil für die Menschen die daran mitwirken selbst. Diese Win-Win Situation macht diese Veränderung chancenreich. Sowohl in den Niederlanden als auch anderswo in der Welt.
* [ZAP R]

X1

Große Betriebe suggerieren dass sie gute Qualität für gute Preise liefern, aber die Wirklichkeit sieht anders aus: Der Konsument bezahlt zu viel. In Wirklichkeit liefern Vorteile von Massenproduktion und effiziente und interne Verrechnung Einsparungen, aber Zinszahlungen und Auszahlungen an Aktionäre kosten den Konsumenten viel mehr. Die Zinsen die Banken für durch sie aus dem Nichts geschaffenes Geld fordern wird durch die Betriebe aneinander weitergegeben und schließlich an uns als Konsumenten: Wir bezahlen Dutzende von Prozenten zu viel und bekommen unnötig weniger Qualität für unser Geld. In den Preisen bezahlen wir die Zinslasten der Finanzierung von Maschinen und Vorräten, in Miete und Hypotheken bezahlen wir die Zinslasten der Finanzierung des Baus von Häusern, in Steuern bezahlen wir die Zinslasten von Staatskrediten, und so weiter.

Als ich mir das erste Mal klar machte wie groß die Zinslast in den Konsumentenpreisen ist, war ich total überrascht. Aus Nachforschungen der Erasmus-Universität Rotterdam geht hervor dass mindestens 25 bis 50 Prozent dessen was wir im Laden bezahlen Zinslasten sind!
* [ZAP L9]

Paradox eigentlich: Heute noch sind wir als Konsumenten der treueste Bundgenosse des weltweiten Verfalls. Wir laufen der neuesten Mode nach, lassen uns alles aufschwatzen und verursachen mit unserem Hang nach Luxus und unserer Profitgier ungewollt unmenschlichen Situationen in anderen Teilen der Welt. Und in der Zwischenzeit bezahlen wir ständig zu viel! Wir finanzieren als Konsumenten diese Entwicklungen, aber wir haben dabei überhaupt nichts zu sagen.

Warum sollten wir da noch länger mitmachen? Wieso akzeptieren wir noch länger dass die Preise oft Dutzende von Prozenten zu hoch sind?

\framebox {\parbox{\mywidth}{
Wir konsumieren zu wenig\ldots
\medskip
Einmal sch...
...len, haben wir die Wahl zwischen
Wachstum und Blüte. \\
\/ * [ZAP C2, C4, W]
}}

X2

Eine zinsfreie Wirtschaft hat den Konsumenten also viel zu bieten und damit ist überhaupt kein Altruismus mehr nötig um so eine zinsfreie Wirtschaft anzustreben. Der Wunsch der Konsumenten, weniger zu bezahlen, kann der Motor sein für die Veränderung der Wirtschaft von exponentiellem Wachstum zu wirtschaftlicher Blüte und für Chancen für jeden und für wirtschaftliche Umstände die viel mehr Nachhaltigkeit fördern.

Und die Konsumenten haben wirklich diese Macht. Ich will das gerne mit Ihnen in einem Gedankenexperiment demonstrieren:

Stellen Sie sich einmal vor dass sich alle Konsumenten weigerten, mit etwas Anderem als ihrer eigenen Währung zu bezahlen, der Konsumünze. In kurzer Zeit wird diese Konsumünze das einzige Zahlungsmittel sein. Betriebe haben dann keine Wahl mehr als die Konsumünze zu akzeptieren, denn sonst können sie Nichts verkaufen. Und warum sollten sie sie auch nicht akzeptieren wollen? Mit der Konsumünze können sie ihre Mitarbeiter und ihre Lieferanten bezahlen, die schließlich auch Konsumenten sind.

Natürlich ist es unwahrscheinlich dass alle Konsumenten sich zugleich so anstellen sollten. Aber der Gedanke zeigt das Potential, das vielleicht auch schrittweise verwendet werden kann. Als Konsumenten haben wir mit unserer Kaufkraft viel mehr Macht als wir uns klarmachen. Nicht umsonst stürzen sich Firmen in große Werbekampagnen um die Gunst des Käufers zu verdienen.

Im folgenden Kapitel will ich mit Ihnen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Konsumenten und den Betrieben die nicht an der Verschiebung der Geldschöpfung zu großen Konglomeraten mitprofitieren untersuchen.

Y. Das Konsumenten/Betriebs-Netzwerk

In Kapitel V sahen wir dass selbständige Unternehmer allen Grund haben bei einem lokalen Verrechnungskreislauf mitzumachen. Aber dieser muss dann schon so groß sein dass beinahe alles darin zu kaufen ist.
* [ZAP V]

Konsumenten, so scheint es im vorigen Kapitel, haben allen Grund Unternehmer zu veranlassen ihnen kein Zinslasten mehr durchzureichen.
* [ZAP X]

Wenn diese Gruppen sich zu finden wissen, ist ein schneller und sicherer Ausbau des Tauschnetzes möglich.

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Wir suchen nach einer Möglichkeit um die Krise im Geldsystem zu benutzen um ein Tauschnetzwerk zu realisieren dass armen Menschen Chancen gibt und die Wirtschaft in nachhaltigere Bahnen leitet. Große Betriebskonglomerate geben ein Beispiel wie das möglich ist und auch das Betriebsnetzwerk WIR lässt davon etwas sehen.
* [ZAP V2]

Aber das ist alles nur Theorie solange neugegründete Betriebsnetzwerke unattraktiv sind weil sie zu klein sind. Solange viele Dinge noch nicht innerhalb des Netzwerkes zu kaufen sind und solange die meisten der festen Zulieferer nicht mitmachen, ist es für einen Betrieb schwierig, seine Tauscheinheiten auszugeben. Es ist dann nicht sehr attraktiv innerhalb dieses beginnenden Netzwerkes Forderungen zu haben. In dieser Phase ist sehr viel Energie für das Werben von Betrieben und die Vermittlung von Transaktionen nötig. Das ist ein enormer (und teurer!) Rückstand gegenüber dem normalen Geldsystem, wofür kein einziger Betrieb erst noch angeworben werden muss. Sie sind sogar gesetzlich verpflichtet mitzumachen!

Genau darum war Monrobeys Eingebung, das Betriebsnetzwerk auf der Einbringung der Konsumenten aufzubauen, eine geniale Lösung. In einem Konsumenten-Betriebsnetzwerk werden die Nachteile des beginnenden Tauschnetzes aufgefangen. In Monrobeys Entwurf bringen Konsumenten vorab ihr Geld ein. Dieser fortdauernde Zustrom von Konsumentengeld macht es möglich Dinge die nicht im Netzwerk zu haben sind ausserhalb zu kaufen. Vergleichen Sie das mit dem Beispiel des Van der Valk Konzernes: Dieser hat kein Geld für die Verwaltung der Abrechnungen zwischen den verschiedenen Lagen der Produktionskette nötig und hat dadurch direkt und dauernd Geld übrig für Einkäufe ausserhalb des eigenen Netzwerkes, für die Konzernteile die daran Bedarf haben.
* [ZAP U3]

Genau wie Van der Valk kann ein Konsumenten-Betriebsnetzwerk garantieren dass jeder Betrieb der ein Guthaben in der internen Buchhaltung hat damit alles was er nötig hat kaufen kann. Wenn es nicht innerhalb des Netzwerkes möglich ist, hat das Netzwerk das Geld für den Einkauf ausserhalb des Netzwerkes. Es verwendet dazu die Euros die die Konsumenten hereinbringen.

Dank des Konsumentengeldes hat das Konsumenten-Betriebsnetzwerk also keine Probleme mit den Einschränkungen anderer Betriebsnetze und nicht deren Startprobleme solange es noch klein ist. Je grösser das Netzwerk wächst, desto mehr kann innerhalb des Netzwerks gekauft werden. Dadurch wird es immer weniger nötig das Konsumentengeld für Einkäufe ausserhalb des Netzes auszugeben. So wächst der Vorrat von durch Konsumenten eingebrachten Euros. Ein großer Teil dieses Geldes ist frei und kann Teilnehmern beim Abbezahlen von Bankkrediten und sofern nötig bei neuen Investitionen helfen. Aber ein wachsender Anteil dieser Investitionen kann schon bei anderen Teilnehmern getätigt und damit intern verrechnet werden. Das befreite Geld hilft nur noch die Lücken im Netzwerk zu füllen: Es können dort wo es für das Netzwerk von Vorteil ist investiert werden. Auf diesem Weg entsteht eine Situation bei der Betriebsinvestitionen völlig innerhalb des Netzes realisiert werden können und nicht länger von Zinsen belastet sind.

Teilnehmende Betriebe brauchen dann auch keine Zinslasten mehr als ,,Kosten'' an die teilnehmenden Konsumenten durchzugeben. Die einzigen Kosten sind die für die Risikoversicherung die das Netzwerk wegen dem Risiko nicht zurückbezahlter Kredite zurückbehalten muss. So wird Schritt für Schritt das Tauschnetzwerk immer weniger abhängig von der Geldschöpfung durch Dritte und ein immer größeres Stück der Wirtschaft kommt in ruhigeres Fahrwasser. Und auch in ,,fairere Gewässer'', weil keine Zinszahlungen durch die Armen an die Reichen mehr stattfinden.

Sowohl für Betriebe als auch für Konsumenten entsteht nun ein sehr gewichtiger Grund mitzumachen: Jeder Betrieb will seine Investitionen gerne auf diese preiswerte Weise realisieren und kein einziger Konsument wird sich über Preise beschweren in denen keine Zinslasten mehr versteckt sitzen!

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Wie Konsumenten noch mehr Vorteile vom Netzwerk haben

Aber es bleibt nicht nur dabei. Betriebe haben immer mehr Vorteile durch die zinsfreien Bedingungen und ein Teil dieser Vorteile wird an die Konsumenten in Form von besseren Preisen weitergegeben. Preisnachlässe von 15 Prozent sind schließlich möglich. Das Geld kann dafür kann zusammengesammelt werden indem man bei jeder Transaktion in der Produktionskette den Verkäufer mit einem kleinen Aufschlag zu belasten. Wir sahen beim Van der Valk Beispiel durch wieviele Schritte selbst in einfachen Produktionsketten ein Produkt zustande kommt.
* [ZAP U3]

Über eine interne Gebühr tragen im Netzwerk alle Betriebe ihren Teil bei um den teilnehmenden Konsumenten preiswertere Einkäufe zu ermöglichen. Der Kundenvorteil liefert den am Netzwerk teilnehmenden Betrieben weitere Kundschaft und gibt ihnen die Möglichkeit mit großen Konzernen zu konkurrieren. Indem es im gesamten Netzwerk aufgebaut wird, endet es nicht auf den Schultern der Einzelhändler.

Übrigens wird ein kleiner Teil der Einkünfte aus der Gebühr nötig sein um die Verwaltungskosten des Netzwerkes zu bezahlen.

Ein Preisvorteil von etwa fünfzehn Prozent sollte zusammen mit dem ideellen und materiellen Lohn für Investitionen in einem Konsumenten-Betriebsnetzwerk für Sie hoffentlich ein guter Grund sein die Antwortkarte auszufüllen und sich als zukünftiges Konsumenten-Mitglied anzumelden. Sobald genügend Konsumenten und Betriebe bei Ihnen in der Gegend mitmachen wollen, bekommen Sie die Chance echt Mitglied zu werden. Sie bekommen dann den Kundenpass des Netzwerkes. Natürlich ist es keine Pflicht ihn zu verwenden, aber wenn Sie den Pass für die Bezahlung bei einem teilnehmenden Betrieb verwenden, tragen Sie ein Stück Kaufkraft in den Kreislauf des zinsfreien Netzwerkes.

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Zusammengefasst
\medskip
Auf Basis von Konsumenten...
...tra
Konkurrenzfähigkeit und macht es für sie ungeheuer attraktiv mitzumachen.
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Ehrlich gesagt kann ich mir noch kaum eine Vorstellung machen wie die Welt sich verändern wird wenn der Druck der Zinsen auf Kredite wegfällt. Ich denke dass viele Menschen die nun noch für große Unternehmen arbeiten die Gelegenheit ergreifen selbst etwas anzufangen. Darüberhinaus werden Betriebe sich viel eher für Qualität und längere Abschreibungszeiten entscheiden. Sie können mehr auf die Möglichkeiten zur Einsparung zukünftiger Kosten achten und werden es wagen in Qualität zu investieren. So wird es zum Beispiel wirtschaftlich, Sonnenenergie zu verwenden. Die Senkung zukünftiger Energiekosten wird nicht mehr durch Zinskosten für die einmalige Investition überwogen. Immer mehr werden teilnehmende Betriebe langfristiger Planen und sich für Qualität und Nachhaltigkeit entscheiden.
* [ZAP L7]

In einer Welt die nicht durch den Drang nach Zins und Rendement gejagt wird, entsteht auch immer mehr Raum für menschliche Entfaltung und kulturelle Blüte.

Aber bevor es soweit ist müssen erst Konsumenten-Betriebsnetzwerke aufgebaut werden. Dafür sind Betriebe nötig und Kundengruppen die die Basis des Netzwerkes formen werden. Da die direkten Vorteile des Netzwerkes zu Beginn noch klein sein werden, wird der Beginn vor allem durch ideelle Motive und die Erwartung von zukünftigen Vorteilen getragen werden.

In verschiedenen Ländern arbeitet Strohalm mit Organisationen zusammen die so ein Netzwerk bauen. In zwei Gebieten sind wir selbst aktiv dabei ein Netzwerk zu bauen: In den Niederlanden und in Lateinamerika.

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Biologische Landwirtschaft, saubere Energie und Unterstützung armer Länder

In den Niederlanden wollen wir das Konsumenten-Betriebsnetzwerk rund um drei Themen in die Tat umsetzen: Biologischer Landbau, saubere Energie und Unterstützung der Entwicklung in armen Ländern.

Menschen mit einem Abo auf biologische Nahrung, Kunden von Bioläden oder Weltläden und Menschen die echt auf nachhaltige Energien umsteigen wollen können ihre Ziele verwirklichen indem sie mithelfen das Netzwerk in Gang zu bringen. Das kann auf eine komfortable Weise passieren, einfach indem sie sich an ein Netzwerk im Aufbau anschließen und bei ihren Einkäufen den Kundenpass verwenden. Auf diese Weise machen ihre Einkäufe einen Teil des Netzwerkes aus und ihre Geldausgaben legen das Fundament auf dem das Netzwerk gebaut wird.

Beim Wachstum des Netzes werden Geld und Investitionsspielraum frei die für verschiedene ideelle Ziele eingesetzt werden können. Zum Beispiel für die Entwicklung von biologischem und Tierfreundlichem Landbau. Unter zinsbelasteten Marktbedingungen ist es kaum möglich dabei einen Durchbruch zu erreichen. Die langfristigen Vorteile werden im heutigen System nunmal völlig von den Zinskosten aufgewogen. Das Konsumenten-Betriebsnetzwerk kann helfen diesen Durchbruch doch zu erreichen. Bauern können mit Hilfe des Netzwerkes beim Wechsel zu biologischem und tierfreundlichem Landbau unterstützt werden.

Dasselbe gilt für den Energieverbrauch: Investitionen in saubere Energien, wie zum Beispiel (Fabriken für) Solarpanels bringen in der zinsbelasteten Wirtschaft erst langfristig Einsparungen während schon kurzfristig Kreditzinsen zu bezahlen sind. Dank des Konsumenten-Betriebsnetzwerkes werden diese Investitionen möglich und sogar profitabel. Das ist wichtig für das Zurückdrängen von Treibhausgasen!

Neben diesen direkten Interessen in der eigenen Umgebung können auch Interessen mit einem breiteren Horizont bedient werden. Lokale Gruppen in den Niederlanden können mit lokalen Gruppen in armen Ländern Bündnisse eingehen und helfen eine stabile finanzielle Basis für die Errichtung alternativer Tausch- und Sparsysteme zu schaffen.

Letztendlich beschließen lokale Gruppen natürlich selbst wie sie die Vorteile eines zinsfreien Netzwerkes einsetzen wollen. Es gibt allerlei Möglichkeiten. So können die Mitglieder eines Sportvereins über ihrer Einkäufe für den Bau einer neuen Umkleide sparen. Jede Investition die die Qualität erhöht oder Einsparungen bietet ist denkbar. Investitionen über die gerade viel gesprochen wird und die jeder wichtig findet, aber an denen das Geld vorbeiströmt!

Organisationen die das Netzwerk für diese Art von Problemen gebrauchen wollen können ihr Projekt ,,verdienen'' indem sie Konsumentengruppen innerhalb des Netzwerkes aufbauen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Strohalm.

Ein Teil der Transaktionen innerhalb des Netzes führt letztendlich nicht zu Verkäufen an Konsumenten. Die Einkünfte aus der internen Transaktionsgebühr steht für Investitionen in Dinge des allgemeinen Bedarfes der Gemeinschaft zur Verfügung. Die Mitglieder des Netzwerkes beschließen gemeinsam darüber. Strohalm setzt sich dafür ein Konsumentengruppen zu werben die dieses Geld für die Umwelt, Energiesparen und den Aufbau von Netzwerken in armen Ländern verwenden wollen.

\framebox {\parbox{\mywidth}{
Wir brauchen keine Bedenken zu haben dass internat...
...zes hier im reichen Westen schwächt
auch die Macht des heutigen Geldsystemes.
}}

* [BILD AKTIONSSCHEMA]

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Konsumenten-Betriebsnetze in Lateinamerika

Konsumenten-Betriebsnetze in Lateinamerika enstehen indem bestehende Initiativen auf natürliche Weise immer mehr miteinander zusammenarbeiten.
* [ZAP R.]

Für eine große Zahl von Genossenschaftsbetrieben ist es ein kleiner Schritt zum geldlosen Tausch untereinander. Die Trueque-Teilnehmer und die lokalen Spar- und Konsumentengruppen können ihre Kaufkraft in Geld einbringen und bekommen dafür extra Möglichkeiten um sich lokal zu verstärken. So ziehen noch viel mehr Betriebe, Organisationen und Regierungen Nutzen aus diesen Methoden und wollen auch daran mitarbeiten. Strohalm beschäftigt sich aktiv damit Partner zu beraten und zusammen mit ihnen Modelle zu entwickeln die direkt Sinn machen und schließlich auch zu einem großen integrierten zinsfreien Handelsnetz führen können.

Diese Initiativen formen die Bausteine eines Konsumenten-Betriebsnetzes, das tatsächlich Verwaltungsgelder zu Gunsten der Teilnehmer befreit. Ein Netzwerk welches dann auch im Stande ist Handel in Gebieten wo Geld Mangelware geworden ist zu erleichtern, betriebliche Investitionen zu finanzieren, bessere Preise für die Konsumenten zu realisieren und die lokale soziale und wirtschaftliche Situation zu verbessern.

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Weltweite Zusammenarbeit

Was in diesem Moment hier in den Niederlanden und in Lateinamerika entwickelt wird, fällt zusammen mit tatsächlich Tausenden von Initiativen auf der ganzen Welt wo Menschen an Alternativen zum herrschenden Geldsystem bauen. Soweit die Grundstruktur dieser Initiativen dieselbe ist, können wir auf ein weltweites Netz hinarbeiten. Auch können wir dorthin wachsen.

Hank Monrobey, in Amerika und im Internet aktiv, hat deutliche Vorstellungen wie so eine internationale Zusammenarbeit aussehen kann. Er sieht einen Verbund den er Citizens Multi-National nennt. Dieser ,,Multinational'' ähnelt einem multinationalen Konzern in Bezug auf die interner Verrechnung. Aber im Gegensatz zu diesen weltweiten Machtzentren liegt innerhalb dieses Planes die Beschlussfassung bei den lokalen Konsumentengruppen. Jeder teilnehmende Betrieb bleibt völlig unabhängig. Jede geeignete Initiative kann in diesen Plan eingepasst werden.

Manchmal denke ich dass so eine internationale Zusammenarbeit noch weit weg ist, aber zugleich begreife ich auch dass das Phänomen lokaler Tauschringe auch in etwa fünf Jahren in Dutzenden von Ländern aus dem Nichts entstanden ist. Und diese Entwicklung kann darauf aufbauen. Sobald bei den internationalen Netzwerken ein Durchbruch stattfindet, können fast unmittelbar alle diese Initiativen mitspielen.

Strohalm werkt eng mit Hank Monrobey bei der Entwicklung einer Strategie zur Realisierung eines Konsumenten-Betriebsnetzes in den Niederlanden zusammen.

Z. Kundenvorteile und Projekte und was Sie tun können

Wir sind bei Z angekommen. Das Ende des Buches, aber ich hoffe nicht das Ende Ihres Interesses an den neuen Möglichkeiten die sich auf dem Gebiet des Geldes entwickeln. Darum hier die explizite Einladung weiter zu gehen. Um Strohalm zu zeigen dass sie mitmachen werden wenn bei Ihnen in der Gegend ein Konsumenten-Betriebsnetzwerk kommt. Um Strohalm einen Spende zu geben, damit weitergebaut werden kann. Um sich weiter in die Thematik zu vertiefen und sich aktiv einzusetzen um dieser Entwicklung Form zu geben.

Z1

Wir sahen dass die schwierigste Periode beim Aufbau eines Konsumenten-Betriebsnetzwerkes die Startphase ist.
* [ZAP V2]

Wenn dieses Hindernis einmal genommen ist, erzeugt das Netzwerk seinen eigenen Schwung. Dann kommt genügend Geld herein um die weitere Entwicklung zu finanzieren und Organisatoren zu bezahlen. Dann kommen auch die Vorteile für Konsumenten und Betriebe frei. Aber erst muss eine gewisse Größe erreicht werden. Dafür sind Menschen nötig die nicht warten bis etwas passiert sondern selber die erste Entwicklungsphase helfen wollen mitzutragen. Wir bitten Sie als Konsument oder Sie in Ihrer Eigenschaft als Organisation oder Betrieb, uns wissen zu lassen dass Sie Interesse haben, Mitglied zu werden sobald das Netzwerk groß genug ist um an den Start zu gehen. Hinten finden Sie die Antwortkarte mit der Sie uns ihre Unterstützung zusichern können.

Auch wenn Sie lediglich informiert werden wollen wenn das Netzwerk bei Ihnen in der Gegend losgeht, können Sie das auf der Antwortkarte angeben.

Sie können das übrigens auch über unsere Internetseite - www.strohalm.nl - über das entsprechende Formular dort tun.

Eine Reihe von Betrieben hat schon zugesagt mitmachen zu wollen bei einem Konsumenten-Betriebsnetzwerk. Ein Beispiel ist eine Kette von kleinen Betrieben die zusammen biologisches Brot hoher Qualität auf den Markt bringen.

* [BILD AKTIONSSCHEMA]

Z2

Andere Aktivitäten von Strohalm

Dank unserer Sponsoren und natürlich den vielen Mitarbeitern die freiwillig oder gegen einen bescheidenen Lohn für Strohalm arbeiten, sind wir auch noch auf anderen Gebieten aktiv:

Unterstützen Sie strukturelle Erneuerung und werden Sie Förderer!

Wir werden es besonders schätzen wenn Sie beschließen Förderer zu werden. Eine Spende an Strohalm ist eine dynamische Spende, eine dynamische Spende in strukturelle Verbesserungen. Wir haben Ihre Unterstützung sehr nötig. Weil Strohalm tiefgreifende Kritik an der bestehenden Situation äussert und sehr kritische Alternativen entwickelt, kommt das große Geld nicht von selbst zu uns. Unsere Arbeit kommt nicht einfach in große TV-Shows. Eine Spende an Strohalm ist eine Investition in eine neue Gesellschaftsstruktur und wir müssen uns also an Menschen die weiterdenken wenden. Wenn Sie jemand sind der die tiefere Motivation sieht, ist es besonders wichtig dass Sie sich ganz bewusst dafür entscheiden, Strohalm zu fördern.

Z3

Geben Sie dieses Buch weiter!

Jede Erneuerung beginnt mit Wenigen. Sie sind die Quelle die die anderen anspornen. Über Sie hoffen wir andere zu finden die sich für dieses Buch interessieren. Geben Sie dieses Buch darum jemanden weiter von dem Sie denken dass er oder sie diese Entwicklung auch begrüßen werden!

Das muss funktionieren, denn in den Niederlanden haben sehr viele Menschen auf die eine oder andere Weise mit den Problemen in der dritten Welt zu tun. Etwa zweihunderttausend Menschen lesen eine Zeitschrift über die Dritte Welt. Rund eine Million Menschen sind übrigens Förderer von Cordaid, Novib oder anderen Entwicklungsorganisationen oder sind Foster Parents. Es gibt auch viele Menschen die einige Jahre in armen Ländern gearbeitet haben und sich dort für lokale Gruppen einsetzen. Und stets mehr Menschen kommen im Urlaub mit aussichtsloser Armut in Kontakt.

Es gibt also sehr viele Menschen denen Sie dieses Buch weitergeben können.

Vielleicht kennen Sie auch mehrere Menschen von denen Sie erwarten dass sie enthusiastisch für diese Idee sein könnten. Dann können Sie bei uns weitere Exemplare dieses Buches dazubestellen.

Wenn Sie das Buch gerne behalten wollen, versetzen Sie uns bitte mit einer Spende in die Lage wieder ein neues Exemplar in Umlauf bringen zu können.

Informationen über unsere Aktivitäten finden sie auch auf unserer Homepage www.strohalm.nl - dort finden Sie auch eine digitale Version dieses Buches.

http://www.strohalm.nl/armdoorgeld.


Strohalm
Oude Gracht 42
3511 AR Utrecht

Tel: 030 - 2 314 314
Fax: 030 - 2 343 986
E-mail info@strohalm.nl
http://www.strohalm.nl
gironr. 355925

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Arm durch Geld - das Zap-Buch, Teil 3

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latex2html -split 0 zapbook3.tex

The translation was initiated by Eric Auer on 2002-05-13