Gutachten: Microsoft haftet für "LoveLetter"-Schäden [11.11.2000 14:03 ] Der Softwarehersteller Microsoft haftet nach Auffassung eines renommierten Experten für Softwarerecht für die Schäden, die der berüchtigte "ILOVEYOU"-Virus[1] angerichtet hat. In einem Aufsatz für die Zeitschrift Computer und Recht[2] (Novemberausgabe) schreibt der Karlsruher Jurist Prof. Dr. Michael Bartsch[3], nach den Prinzipien der Produkthaftung treffe Microsoft die zivilrechtliche Haftung. Der als Liebesbrief getarnte E-Mail-Wurm "ILOVEYOU" hatte im Mai weltweit unzählige Computersysteme lahmgelegt und nach Schätzungen wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Das als E-Mail-Attachment verbreitete Visual-Basic-Skript (Dateikennung ".vbs") breitete sich explosionsartig rund um den Globus aus, überflutete Mail-Server und Firmennetzwerke und zerstörte Dateien. Abkömmlinge des ohne große Programmierkenntnisse modifizierbaren Schädlings machen bis heute den Datenverkehr unsicher. "Angriffspunkt und Einfallstor für den Virus war nur die Internet-Software von Microsoft", schreibt Bartsch. Das Ergebnis seiner Prüfung der Haftungsfrage sei eindeutig und "in aller Wissenschaftlichkeit belegt". (cp[4]/c't) ---------------------------------------------------------------------------- URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/data/cp-11.11.00-000/ Links in diesem Artikel: [1] http://www.heise.de/newsticker/data/cp-05.05.00-001/ [2] http://www.computerundrecht.de [3] http://www.bartsch-partner.de/personen/mb/leben.de.html/ [4] mailto:cp@ct.heise.de ---------------------------------------------------------------------------- Copyright 2000 by Verlag Heinz Heise