Arm durch Geld - das Zap-Buch, Teil 3

Entwurf der Übersetzung von Eric Auer

Kommentar zur Korrektur: Ich denke die Alternativen "des Systemes" versus "des Systems" und so weiter sind eine reine Stilfrage. Ausserdem habe ich jeweils die alte und die vorgeschlagene Neue Version gleichzeitig gezeigt, wo ich das Gefühl hatte, dass die Änderung nicht eindeutig zum Besseren gehen würde.

S. Zehn systematische Fehler des heutigen Geldsystemes

Wir sahen wie das Geldsystem systematisch zu Problemen für die Ärmsten führt, aber wir haben auch Bekanntschaft mit Initiativen, die dagegen etwas tun wollen, gemacht. Bevor wir betrachten [unklar] wie die Veränderungen in der Geldwelt sich an diese Initiativen anschließen [/unklar Ende], führen wir in diesem Kapitel zuerst einige [so?] systematische [oder so?] grundsätzliche Fehler des heutigen Geldsystems auf.

S1

Wenn Sie das heutige Geldsystem aus der Perspektive eines Marsmännchens betrachten, fällt Ihnen wahrscheinlich als Erstes auf, dass das Geld die Wirtschaft dort am wenigsten organisiert, wo Organisation am nötigsten ist. Sie sehen selbst Geld aus Gebieten abziehen, wo schon Geld fehlt. Sie sehen Geldwüsten entstehen, wo der Tausch [so?] zum Erliegen kommt [oder so?] stehenbleibt und zusammen mit dem Geld die ökonomische Organisation die wirtschaftlichen Strukturen? verschwindet.
* [ZAP C1, C3, L5, O3]

S2

Was das Marsmännchen übersehen wird, ist die dahinterstehende Ursache: Das heutige Geldsystem legt den Ärmsten eine fatale Zinsbelastung auf. , die darin besteht, dass Das ist dass auch für neues Geld, das niemand erst ansparen musste, Zinsen verlangt werden: Geld, das aus dem Nichts erschaffen wurde. Der Effekt dieser Zinsbelastung ist viel grösser als die meisten Menschen denken. Das kommt [ daher / ist so, ] weil wir nicht sehen wie Zinsbelastungen in den Preisen aller Produkte verborgen sitzen. So bezahlen die Armen immer Wucherzinsen.
* [ZAP L3, L9, O, X1]

S3

Das Marsmännchen [so?] soll [Modalverben werden nur nach dem Sinn übersetzt] überrascht feststellen wie das Geld, das den Armen entzogen wird, sich bei Menschen anhäuft, die schon mehr haben als sie konsumieren können. Die [gewagter relativischer Anschluss :-)] schon Anlage-Experten nötig haben um Geldanlagen zu finden, in die sie ihr Geld investieren können. So entsteht eine permanente Jagd auf neue Anlagemöglichkeiten. Die Modernisierung wird dadurch derart beschleunigt, dass es für Menschen, die damit im Rückstand sind, schwierig wird sich wieder anzuschließen. Technische Neuentwicklungen und neue Chemikalien sind zum Beispiel schon voll im Einsatz lange bevor wir [so?] evaluieren [oder so?] abschätzen konnten [Modalverb: besser "können"] , was die Folgen davon sind. Zugleich gibt es einen ständigen Einfluss neuer (und [so?] auch älterer [oder so?] veralteter) Produktionsmittel und wächst neben der Produktion auch der Abfallstrom. Maschinen landen aufgrund finanzieller Werte auf Müllhalden, lange bevor sie echt abgenutzt sind. Jedes Jahr wird ein Fünftel dessen, was wir herstellen, dafür eingesetzt, Produktionsmittel, Gebäude, Wege und andere Dinge zu ersetzen. Der Rohstoffverbrauch und die damit verbundene Abfallproduktion dabei setzen Natur und Umwelt stets mehr unter Druck.

Auch wohlmeinende Betriebe haben dabei wenig Spielraum: Die Zinsbelastung zwingt auch sie, sich für die Minimalisierung der kurzfristigen Kosten und das Verschieben von Ausgaben in die Zukunft zu entscheiden. So sind auch sie gezwungen, nicht nachhaltig zu arbeiten und einen Mangel an Qualität zu akzeptieren.
* [ZAP C2, C4]

S4

In jeder Marktwirtschaft muss eine Investition sich selbst bezahlt machen. Aber innerhalb des heutigen Geldsystems muss jede Investition darüber _ hinaus auch noch mindestens einige Prozent an Zinsen "zurückverdienen". Die Höhe [so?] von diesem Prozentsatz [oder so?] dieses Prozentsatzes wird übrigens oft aus Tausenden von Kilometern Abstand festgelegt. Wo Investitionen diese künstliche Schwelle nicht überwinden können, entsteht unnötige Arbeitslosigkeit und Armut.
* [ZAP K1]

S5

Das heutige Geldsystem, [so?] wofüf [oder so?] für das man sich 1944 entschieden hat, bürdet die Kosten von Handels-Ungleichgewichten einseitig dem schwächsten Handelspartner auf. Das [so?] kommt weil [oder so?] rührt daher, dass wer einen Mangel beheben will einen Kredit aufnehmen muss und für diesen Kredit wiederum Zinsen bezahlen muss. Von der anderen Seite aus gesehen ist jemand der (oder ein Land das) zuviel produziert natürlich genauso ein Problem wie jemand der zuwenig produziert. Aber da [so?] der Mangel an Handelsausgeglichenheit [oder so?] das Ungleichgewicht im Handel in Geld ausgedrückt wird, wird das Problem völlig auf [so?] den unterlegenen Handelspartner [oder so?] den Handelspartner mit dem Mangel abgewälzt. Er muss Geld leihen, während der Partner mit dem Überschuss an Geld etwas in Händen hat, das er bequem aufbewahren kann und woran auch noch ein struktureller Mangel herrscht.
* [ZAP P5, P6]

S6

Der Preis [so?] von einem Produkt [oder so?] eines Produktes gibt den Konsumenten keine Information über die Konsequenzen des Kaufes. Dadurch kaufen zum Beispiel brasilianische Bauern niederländische Traktoren, die etwas billiger sind. Aber damit verschwindet mit ihrem Geld auch die Nachfrage aus ihrer eigenen Region. Langfristig bezahlen diese Bauern also viel mehr, denn wenn ihre Landsmänner am Verkauf von Traktoren kein Geld verdienen, haben sie auch kein Geld um die Produkte der Bauern zu kaufen. Schließlich muss der Bauer selbst seine Preise senken um mit entfernten Exportmärkten konkurrieren zu können.
* [ZAP D]

S7

Dieses Geldsystem schickt auch Sparer, besonders auf dem Land, auf den verkehrten Weg wenn sie sich entscheiden müssen, wo sie ihr Geld am besten anlegen können. Mit dem Versprechen nach höherer Rendite wird ihr Erspartes in die Metropolen gelockt. Dadurch [so?] unterbleiben Investitionen in der eigenen Region [oder so?] zurück und diese verelendet. Die ungeplante Folge ist, dass auch der Besitz der Sparer an Wert verliert und die Einkommensmöglichkeiten kleiner werden. In der Zwischenzeit verschwinden die Arbeitsplätze nach den Städten und das Leben auf dem Land wird immer schwieriger. Schließlich folgen die Kinder dem Ersparten ihrer Eltern und die [so?] soziale Struktur auf dem Land zerfällt [oder so?] sozialen Strukturen auf dem Land zerfallen . So kommen die Sparer am Ende viel schlechter weg.

S8

Arme Gebiete werden manchmal auch schwer von den Folgen von [so?] Geldspekulationen [oder so?] Spekulationen mit Geld getroffen. Geld, das hereinkommt um schnell Gewinn zu machen, verschwindet von einem auf den anderen Tag und lässt die Wirtschaft entgleist zurück. Millionen von Menschen  in Asien und Lateinamerika haben am eigenen Leib den vernichtenden Effekt dieser spekulativen Geldströme erfahren.
* [ZAP Q2]

S9

Durch die Geldschöpfung [so?] mit [oder so?] mittels Zinsforderung entsteht ein systematischer Mangel an Geld. Dadurch wird der Konkurrenzkampf unnötig verschärft. Neben Konkurrenz um Märkte entsteht ein knallharter Kampf um Finanzierung. Diese zusätzliche Konkurrenz hat dazu beigetragen, dass aus dem Zusammenleben ein Gegeneinanderleben geworden ist.
* [ZAP K3, O3]

S10

[so?] In den armen Ländern bezahlt jeder über die Preise für die [oder so?] Jeder in den armen Ländern bezahlt an den Zinsen auf Kredite mit. Weil die Geldmenge zentral durch Entwicklungshilfe und Bankkredite angefüllt wird, entsteht ein Ungleichgewicht in der sozialen Struktur und die Korruption wird gefördert.